Animation
 
 
Was bedeutet Animation?
 
 

Ani|ma|ti|on die; -, -en <aus gleichbed. engl. animation, dies aus spätlat. animatio »Belebung« © Duden - Das große Fremdwörterbuch, 4. Aufl. Mannheim 2007 [CD-ROM]

 
Es findet eine "Belebung" statt. Durch die Aneinanderreihung von Bildern, die eine Tätigkeit nachahmen oder auch nicht, wird in eine Form „Zauber“ eingehaucht, der unsere Augen manipuliert und somit die Kraft besitzt, mit den Grenzen zwischen Realität und Fiktion zu spielen.
 
Natürlich kennt jeder die simplen Möglichkeiten der Bewegung durch Einzelbilder mit dem altbekannten Daumenkino sowie, noch früher, mit der LATERNA MAGICA. Doch durch diese rasanten Entwicklungen gab es schon bald eine Vielzahl unterschiedlicher Mechanismen, die diese Belebung verschönerten und das optische Phänomen perfektionierten. Dazu kam die Erfindung der Fotografie (Chronofotografie), die durch ihre technische Konstruktion des Momentes die Erstellung von Animationen wiederum beschleunigte.
 
Kommen wir zurück zu dem Projekt DAKTYLOSKOP. Ich werde nun die Animationen, die ich bis jetzt gestaltete, veranschaulichen und beschreiben.
 
Meine erste erstellte Animation für das DAKTYLOSKOP war ein digital produzierter Walkcykle. Das heißt, wir wollten sehen, ob der normale „DEADALEUM“ Effekt auch mit den 12 digitalen Screens funktioniert. Es gelang uns, den Effekt digital nachzumachen.
 
 
 
 
 
 
Von dem digital erstellten Walkcykle ausgehend, fing ich nun an, ihn "analog" zu zeichnen. Ich lies mich von Richard Williams inspirieren, der ein perfekter Lehrmeister der professionellen (amerikanischen) Animation ist. Diesen Tipp bekam ich in der Lehrveranstaltung „3D Grafik“, unterrichtet von Alexander Wilhelm. Ich fertigte also für jeden Animationsloop die passenden Schlüsselbilder an. Ich bemerke schnell, dass diese Methode sehr strukturiert ist und so begann ich diese Struktur zu brechen und lies mich künstlerisch, frei in dem Arbeitsprozess, auf die Animationen ein.
 
Zuvor zeigten wir bei einer kleinen Präsentation, wir wir die Bilder manipulieren. Meine Idee war, eine längere Filmsequenz abzuspielen. Also den Bruch von einem Loop (1 bis 12, 1 bis 12) hin zu einer ansteigenden Bilderabfolge (1 bis 971). Ich verwendete historisches Filmmaterial von den Edison Studios, das 1894 mit dem KINETOGRAPH hergestellt wurde. Der als Bodybuilder bekannte "Eugen Sandow" wurde, als er seine Muskel präsentierte, aufgezeichnet. Die Sequenz dauerte 20 Sekunden und ich zerlegte diese in 480 Einzelbilder. Ich veränderte die Bilder, indem ich sie auf die Größe der digitalen Screens anpasste und spiegelte sie, um den Effekt der Bewegung besser herauszuholen und ein neues Schauspiel der Körperformen zu zeigen. Nun programmierte Johannes das DAKTYLOSKOP so, dass es bei Stillstand einen Text zeigte, der "Sandow The Strong Man" ankündigte. Wenn man nun eine bestimmte Geschwindigkeit durch das Ankurbeln erreichte, fingen die Einzelbilder an, sich aufzureihen. Und es wurde von dem 12.Screen zum 1.Screen weitergezählt. Ich verlängerte die Dauer des Gesehenen, in dem ich am Ende der Sequenz nochmal rückwärts beginnend dasselbe Muskelspiel anbrachte. So kam ich auf 960 Einzelbilder, die von ihrer Dauer des Gesehenen variierten, und zwar durch die selbst gewählte Umdrehungsgeschwindigkeit des Betrachters durch die Kurbel. Durch diese Präsentation bewiesen wir, dass durch uns eine Manipulation vorgenommen wurde.
 
 
 
 
 
 
Dies sind unsere derzeitigen Versuche, das "DAKTYLOSKOP" zu bespielen. Alle noch kommenden Beispiele werden hier auf dieser Webpage präsentiert, um für uns und Interessierte die Weiterentwicklung zu dokumentieren.